10 Tipps um aus Videokonferenzen zu entkommen, oder sie besser zu überleben.
- alrasumofsky
- 14. März 2021
- 5 Min. Lesezeit
In diesem Post bekommst du 10 Tipps, wie du unliebsame Onlinemeetings interessanter gestalten, oder mithilfe eines sozialen Schleudersitzes komplett verlassen kannst.
Das Coronaversary (also der Jahrestag der Pandemie) ist da und wir alle freuen uns den einen oder anderen Haxen aus. Noch vor einem Jahr hätte niemand gedacht, dass wir einen Großteil unserer Zeit 2020 damit verbringen würden, anderen zu sagen, dass sie stumm geschalten sind. Das Jahr kam, zog an uns vorbei und hinterließ uns um einige Kilo schwerer und desillusionierter.
ABER! Beides ist bei Onlinemeetings kein Problem! Unsere Hosen brauchen uns nicht mehr zu passen, denn vom Nabel abwärts ist Kleidung in den 20ger Jahren des 21. Jhdts. sowieso optional und auch der Desillusionierung kommen wir mit Alkohol bei. Die Fahne vom „Sanitäter in der Not“ kann man nämlich ebenfalls über die Webcam nicht riechen! Wir alle haben in diesem Coronajahr gelernt, mit dieser neuen Kommunikationsform umzugehen. Von Zoom über MS-Teams, zu Skype, WhatsApp, Jitsi, Google Hangouts, Facetime und der App, die dein Cousin gerade entworfen hat, haben wir alle gelernt, über große Distanz miteinander zu kommunizieren, ohne uns dabei wirklich etwas zu sagen. Wir haben die besten Aspekte des Telefonierens genommen und mit den schlechtesten Aspekten von langweiligen Abendgesellschaft gepaart, Et voila! Kommunikation über Distanz mit Leuten, die man eigentlich nicht sehen will, aber man muss sich trotzdem dafür herausputzen und hat keine Ausrede, weil wo sollte man schon sein, außer daheim?
Liebe Leser*innenschaft, ich bin von einer Tatsache überzeugt: Auch wenn der/die/das Letzte von uns geimpft sein wird, werden wir uns immer noch mit den neugewonnenen Erfahrungen herumplagen dürfen (Hurra!). Die Tante aus der Schweiz wird nicht mehr auf den monatlichen Videoanruf verzichten und wir werden zukünftig online beweisen müssen, dass wir nicht in die Arbeit können, weil wir akuten blutigen Haarausfall haben.
Um uns allen diesen Umstand ein bisschen erträglicher zu gestalten, habe ich 10 Tipps für die Flucht aus lästigen Zoomsitzungen zusammengetragen. Macht damit was ihr wollt, aber versucht es doch mal… bis auf Punkt 10 davon rate ich eigentlich ab.
1. Tu so, als wärst du eingefroren.
Eine Kollegin von der Uni hat mir Folgendes erzählt: Bei einem Referat wandte eine Mitstudentin eine wunderbare Taktik beobachten an und entzog sich damit einer unliebsamen Frage. Nach ihrem Vortrag zu einem Thema, das niemanden interessiert hatte (nicht sie selbst, nicht den Prof. nicht den/diejenigen die dieses Gebiet beforschten), wollte der Professor eine Frage stellen, auf die sie natürlich keine Antwort wusste.
„Die hatte keine Ahnung davon, was der Professor eigentlich von ihr wollte und dann hat sie einfach so getan, als wäre sie eingefroren. Der Prof. hat es ihr abgekauft, aber wenn man genau hinsah, konnte man noch sehen, wie sie blinzelt. Der Prof. hat nur immer gefragt: „Frau Tschung, können Sie mich hören?“
Nach einiger Zeit benützte Frau Tschung dann Tipp Nummer 2:
2. Entferne dich so lange vom W-Lan, bis du keine Verbindung mehr hast.
Das ist zugegebenermaßen eine Taktik, die am ehesten in großen Wohnungen, oder Häusern funktioniert. Wenn man im Wohn/Ess/Badezimmer sitzt und das W-Lan auf dem Klo gleich neben dir steht, ist Punkt 2 schwierig umzusetzen. Für alle anderen gilt: Versuche, den Übergang fließend zu gestalten. Du kannst zuerst abgehakt sprechen, oder dein Sprechtempo so variieren, dass du kleine Pausen machst und dann plötzlich besonders schnell redest. So glaubt dein Gegenüber, deine Internetverbindung sei schlecht. Dann kannst du sagen:
„Ich schau mal, ob ich vielleicht in der Küche besseres W-Lan habe.“
Was dein Gegenüber nicht weiß, ist dass die Küche einen halben Meter dick mit Stahlbeton ausgekleidet ist und du dort nicht einmal Radioempfang hast. Wieder hast du dich erfolgreich aus der Sitzung geschlichen.
3. Schalte die Kamera aus und mache etwas, was dir wirklich Spaß macht.
Dieser Tipp funktioniert hauptsächlich bei Sitzungen in größerem Rahmen und ist vor allem bei Schüler*innen sehr beliebt. Wenn du allerdings in einem one-on-one Gespräch mit deinem Patenonkel bist, lässt sich dieser Tipp nicht so leicht umsetzen. Hier empfiehlt sich weiterhin die analoge Variante: einfach so tun, als würdest du zuhören und währenddessen an das letzte Mittagessen denken.
4. Verwende lustige Filter.
Auch auf diese Idee bin ich nicht selbst gekommen. Das Video vom Cat-Lawyer war hier ausschlaggebend… falls du es noch nicht kennst, tu dir einen Gefallen und schau es dir an: https://www.youtube.com/watch?v=qcnnI6HD6DU
Dieser Tipp ist übrigens umso wirkungsvoller, je fader du als Person bist. Besonders langweilige Personen erzielen mit Filtern oder veränderten Namen die besten Erfolge, weil man glaubt, sie hätten jetzt endlich vollends das letzte Fünkchen Verstand und Selbstachtung verloren. (So wie mit dem Chef, der auf der Faschingsfeier das ausgefallenste Kostüm trägt). Ich persönlich verwende immer wieder Filter, aber bei mir wissen sowieso alle, dass es mit dem Fünkchen Verstand nicht mehr weit her ist.
5. Lade Überraschungsgäste ein.
Hier gilt: Je besser der Gast, desto besser der Effekt. Wenn du also richtig viel Geld zur Verfügung hast, würde doch nichts dagegensprechen, auf der Geburtstagsfeier des kleinen Karl mal Beyoncé auftreten zu lassen, oder im Firmenmeeting hinter dir die Spicegirls tanzen zu lassen (falls es die noch gibt… falls nicht, vielleicht die überlebenden Golden Girls, das macht sicher noch mehr Stimmung…)
6. Dekoriere dein Zimmer mit außergewöhnlichen Gegenständen, die jedes normale Gespräch unmöglich machen.
Hänge zum Beispiel 60 Uhren auf, die alle um eine Minute versetzt laufen und nenne dich selbst Timelord. Alternativ kannst du hinter dir eine Kopie eines Chihuahuas aufstellen, der fünfzig mal größer ist als ein normaler Handtaschenköter. Wenn alle den Zwerghund in der Größenordnung eines Pferdes sehen, wird jedes Gespräch unmöglich und du bist aus dem Schneider.
7. Time deine Akkuladungen suboptimal.
Du kannst natürlich nicht nur durch die Entfernung vom W-Lan deine Gesprächsdauer verkürzen. Es hilft auch, von unterwegs zu videofonieren (wenn wir denn irgendwann einmal wieder das Haus verlassen dürfen) und den Akkustand deines Gerätes so zu timen, dass du kurz nach Beginn des Meetings bereits keine Batterie mehr zur Verfügung hast. Achte hierbei allerdings darauf, alle anderen Kommunikationskanäle ebenfalls akkumäßig zu entleeren. Wenn du über deinen Laptop nicht mehr einsteigen kannst, aber noch am Handy erreichbar bist, nützt der leerste Akku nichts.
8. Verwende wiederholt das falsche Passwort, um so deinen Account dauerhaft zu sperren.
Wieder kam mir diese Idee nicht selbst, sondern ich gebe hier den Geistesblitz eines kleinen amerikanischen Mädchens weiter, das sich durch die wiederholte Eingabe eines falschen Passworts aus der Onlineschule schleichen konnte. (https://www.youtube.com/watch?v=qcnnI6HD6DU)
9. Greife zu radikaleren Mitteln.
Die Punkte 9 und 10 sind durchaus in der Lage, Zoom Meetings für immer für dich zu beenden. Zuerst die Achtsamkeitsmethode für diejenigen unter euch, die mit sich selbst und der Welt schon so ziemlich im Reinen sind, aber gerne noch einen draufsetzen würden: Dreh deinen Computer ab, geh vor die Tür und trampe nach Indien um dort ein Leben als buddhistische(r) Mönch/ Nonne zu beginnen. Kehre erst wieder zurück, wenn du die Erleuchtung gefunden hast, nur um dann zu erkennen, dass du nun per Telepathie mit Menschen überall kommunizieren kannst und dadurch eigentlich erst recht wieder sowas wie ein eingebautes Videophon hast und immer und überall erreichbar bist. Erkenne, dass du Zoom eigentlich nicht entkommen kannst und lebe als erleuchtete Person im Hyperspace.
10. Masturbiere vor laufender Kamera und mache dich so vor aller Welt unmöglich.
Wieder nicht meine Idee, aber es scheint zu funktionieren.
(https://www.welt.de/vermischtes/article218201282/Jeffrey-Toobin-nach-Masturbation-im-Zoom-Call-vom-New-Yorker-suspendiert.html) Wenn du nicht nur die momentane Zoomsitzung satt hast, sondern auch gleich deinen Job für immer (oder zumindest für einige Zeit) loswerden willst, dann pack doch dein bestes Stück aus und spiele einarmiger Bandit. Etwas radikal, aber die Wirkung bleibt nicht aus.
Tja. Da habt ihrs. 10 Tipps, um unliebsamen Zoommeetings zu entkommen, oder sie zumindest interessanter zu gestalten. Falls ihr auch Tipps habt, dann schreibt sie doch in die Kommentare und lasst uns alle daran teilhaben.
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